Was die Luft so alles zu sagen hat – weitere luftige Sprichwörter

Wir haben uns wieder auf die Suche gemacht und noch mehr Redewendungen rund um die „Luft“ gefunden. Das wollen wir Euch natürlich nicht vorenthalten!

Der Ausdruck etwas "aus der Luft greifen" stammt aus der Zauber- und Gauklersprache. Denn bei Vorführungen greift sich der Zauberer scheinbar Dinge direkt aus der Luft oder auch ein Kaninchen aus dem leeren Hut. Meist bezeichnet man also damit Behauptungen, die einer Prüfung nicht wirklich standhalten können, da sie nicht belegbar sind.

Den Ausdruck "Luftschlösser bauen", also vor sich hinträumen, kannten schon die alten Römer. Sie sagten "somnia sibi fingere". Dass manche nur "von Luft und Liebe leben" - also von nichts wirklich Greifbarem - wussten die Römer ebenfalls. "Haustu aeris et amore vivere" hieß das auf Lateinisch.

Der Ausdruck "dicke Luft" ist noch gar nicht so alt - er stammt aus der Zeit des Ersten Weltkrieges. Während der Kämpfe war die Luft von Staub und Pulverdampf geschwängert. Wenn also dicke Luft herrscht, darf man keine angenehme Situation erwarten.

Der Ausdruck "etwas hängt in der Luft" kommt aus der altgermanischen Rechtsprechung. Einer, der den Frieden unter den Menschen oder gar den Götterfrieden verletzt hat, musste in der Luft hängen, und zwar so lange, bis die Raben und andere Tiere ihn aufgefressen hatten. Vorher durfte der Verurteilte nicht vom Galgen genommen werden. Der Leichnam des Gehenkten durfte nicht der Erde oder dem Wasser übergeben werden, sondern sollte so lange in der Luft hängen, bis nichts mehr von ihm da war - bis er sich also sprichwörtlich in Luft  aufgelöst hat, und es so war, als hätte es ihn nie gegeben. Ganz schön gruselig, oder?

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